Als Amblyopie wird die Sehschwäche eines Auges ohne organischen Defekt bezeichnet. Dies kann durch Schielen oder unterschiedliche Dioptrien hervorgerufen werden. Bei der Sehschwäche ist die Früherkennung enorm wichtig. Kinder werden mit beidseitiger Sehschwäche geboren – die Sehschärfe (=die Sehneurone im Gehirn) entwickelt sich bis zum 6./7. Lebensjahr. Wird eine Sehschwäche nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt, so bleibt das betroffene Auge ein Leben lang schlecht, da das Gehirn das Sehen nie richtig gelernt hat.
Zuklebetherapie
Amblyopietherapie ist auch bekannt als Zuklebetherapie. Die Therapie wird bei Kindern durchgeführt, wenn ein Auge schlechter sieht als das andere. Durch das stundenweise Ausschalten des einen Auges wird das andere zum Sehen gezwungen und die Sehneurone bauen sich auf.
Schielen und Amblyopie
Ein Schielen führt durch die Vernachlässigung des schielenden Auges zur Sehschwäche. Durch das Zukleben wird diese Sehschwäche behandelt, das Schielen wird damit aber nicht verbessert.
Brille und Amblyopie
Eine Brille ist bei Sehschwäche häufig nötig. Manchmal kann das Tragen der Brille allein die Sehschwäche heilen und ein Zukleben ist gar nicht mehr nötig. Muss man zukleben, so wird dadurch die Brille aber nicht schwächer.
Weniger ist mehr
Ich orientiere mich bei der Zuklebetherapie nach den neuesten, wissenschaftlichen Empfehlungen zur Behandlung von Amblyopie basierend auf zahlreichen Studien. Diese haben gezeigt, dass oftmals weniger mehr ist, was bedeutet, dass auch mit weniger Stunden zukleben das gleiche Ergebnis erzielt werden kann wie mit mehr Stunden. Manchmal wird auch die Strategie „wait and see“ gemacht – schauen was sich von selbst entwickelt. Regelmäßige Kontrollen sind aber trotzdem unerlässlich um rechtzeitig eingreifen und die Therapie entsprechend adaptieren zu können.