Unter Schielen oder Schielneigung versteht man eine ständige oder zeitweise Fehlstellung der Augen, die in jedem Alter auftreten kann. Schielen kann erworben oder angeboren sein, ständig kosmetisch auffallend oder kosmetisch unauffällig sein.
Probleme durch Schielen
- kosmetisch sichtbares Abweichen eines Auges/beider Augen (immer oder zeitweise)
- Doppelbilder
- Verschwommensehen
- Kneifen eines Auges
- Müde, brennende Augen, Gefühl von angestrengtem Schauen
- Kopfschmerzen, Augenschmerzen nach visueller Belastung
Warum muss Schielen behandelt werden?
Orthoptistinnen sind auf die Behandlung von Schielen spezialisiert. Bei unbehandeltem Schielen kann es bei Kindern zur irreparablen Sehschwäche eines Auges kommen und zum Verlust des beidäugigen Sehens. Bei Erwachsenen können auch Grunderkrankungen zu einem Schielen führen welche unbedingt behandelt werden müssen.
Therapie bei Schielen
- Die Therapiemöglichkeiten müssen individuell je nach Schielform, Alter und Problemen angepasst. Die genaue Diagnostik und Abklärung der Schielform und möglichen Ursache erfolgt durch die Orthoptistin.
- Bei Schielen ist häufig eine Brille nötig – die Dioptrien werden dafür mit Eintropfen gemessen. Der Ausgleich eines Refraktionsfehlers kann manchmal das Schielen verringern oder beseitigen.
- Bei Kindern muss dann oftmals ein Auge zugeklebt werden, da das Schielen eine Sehschwäche/Amblyopie erzeugen kann. Durch das Zukleben des besseren Auges wird das schwache Auge trainiert.
- Manchmal kann auch eine Prismentherapie nötig sein (bei Doppelbildern). Der Ausgleich erfolgt mittels Prismenbrillen oder Prismenfolien.
- Bei manchen Schielformen ist die Durchführung einer Schieloperation empfehlenswert. Oftmals kann nur dadurch eine wesentliche Verbesserung der Augenstellung und des beidäugigen Sehens erreicht werden. Eine Schieloperation ist in jedem Alter möglich.